Alex Kapranos (Franz Ferdinand) schrieb auf seinem Blog über Zagreb: http://bit.ly/nO3yin
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Dieser Platz wurde nach dem kroatischen Ban Nikola Šubić Zrinski (1508 - 1566) benannt, der bei der Verteidigung der ungarischen Stadt Siget vor einem Angriff der Türken den Heldentod starb. In Zagreb, der Stadt der grünen Plätze, ist der Zrinjevac wohl der bekannteste. Dass es hier bis zum Ende des 19. Jahrhunderts nur eine Weide und Viehmessen gab, wäre heute unvorstellbar. Platanen aus Triest, ein Musikpavillon, Springbrunnen und Büsten historisch bedeutender Persönlichkeiten verwandelten diese Weide in eine stilvolle Promenade.
Der Zrinjevac ist der erste in der Reihe vom Ingenieur Milan Lenucci geschaffener Plätze. Ihm zu Ehren wurde dieses Pendant zur Wiener Ringstraße Lenuccis Hufeisen genannt. Hier beginnt man einen Spaziergang durch die Unterstadt, der wie ein Besuch einer Galerie die bürgerliche Kultur des 19. und 20. Jahrhunderts veranschaulicht. Seit 1884 misst diese Säule, die ein Geschenk von Dr. Adolf Holzers war, die Wetterumstände in der Stadt. Bei der Säule anhalten, um Temperatur und Luftdruck abzulesen und die Uhr nach ihr zu richten, ist für viele Zagreber Tradition. Im 19. Jahrhundert haben wohlhabende Bürger der Stadt zahlreiche Geschenke gemacht, wie z. B. auch den nahe gelegenen Musikpavillon.
Der erste Zagreber Springbrunnen wurde kurz nach der Fertigstellung des öffentlichen Wasser-systems im Jahre 1878 gebaut. Von Herman Bollé gestaltet, bietet er Passanten noch heute Erfrischung an heißen Sommertagen. Dank seiner merkwürdigen Form wird er auch ‘der Pilz‘ genannt.
Der historische Palast Vranyczany‑Hafner am Zrinjevac‑Platz beherbergt das Archäologische Museum, in dem insgesamt 400.000 Artefakte in fünf Hauptsammlungen ausgestellt werden. Darunter befindet sich auch das berühmte Liber linteus Zagrabiensis oder Zagreber Leinenbuch. Es handelt sich tatsächlich um ein Buch, in das eine ägyptische Mumie, eingewickelt wurde. Dieser längste bisher gefundene etruskische Text, konnte noch immer nicht völlig entziffert werden. Solinjanka (Die Frau aus der Stadt Salona), das Porträt der einer Frau aus dem 2. Jahrhundert, ist nach Meinung mehrerer Kunst-historiker das schönste römische Porträt und bestimmt die reizvollste Bewohnerin des Museums. Hier befindet sich auch “Die Taube von Vučedol”, der berühmteste archäologische Fund Kroatiens und eines der wenigen Überbleibsel aus der mystischen äneolithischen Kultur der Zeit um 3000 vor Christus.
Für die Kroatische Akademie der Wissenschaften und Künste, das höchste wissenschaftliche und künstlerische Institut Kroatiens, wurde im Jahre 1880 dieser Palast im Neurenaissancestil gebaut. Im Innenhof wird Die Tafel von Baška (Bašćanska ploča), eines der ältesten Kulturdenkmäler der kroatischen Sprache, aufbe-wahrt. Es handelt sich um eine große Steintafel mit glagolitischer Inschrift, die zwischen dem 11. und 12. Jahrhundert verfasst wurde. In der sich hier befindlichen Strossmayer‑Galerie werden verschiedene Kunstwerke aus der Zeit zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert aufbewahrt, die der Gründer der Akademie J.J. Strossmayer gesammelt hatte. Darunter befindet sich auch das sehenswerte Barockbild von Federico Benković, Abraham opfert Isaak, eine rührende Darstellung des Vaters, der Gott seinen erstgeborenen Sohn als Opfer bringen muss.
Gegenüber dem historischen Palast der Akademie steht die Moderne Galerie, das Museum der kroatischen Kunstmalerei des 19. und 20. Jahrhunderts. Zwei Jahrhunderte kroatischer Kunstmalerei und Bildhauerei werden durch Werke der bedeutendsten kroatischen Künstler dargestellt. Die Ausstellung ist chronologisch sortiert: von historischen Ereignissen auf den Bildern von Oton Iveković und Vlaho Bukovac, über den mystischen Symbolismus der kroatischen Sezession, bis hin zu den poetisch-sanften Schatten der Bilder von Emanuel Vidović. Auch die kostbaren Werke der kroatischen Maler Kraljević, Račić und Becić aus den frühen Jahren des turbulenten 20. Jahrhunderts werden ausgestellt. Eine Auswahl aus den Schriften renommierter kroatischer Autoren kann man in diesem Museum auch finden.