Südosten


Source: Archives of Zagreb County Tourist Board

Andautonia

Das verschlafene Dorf Ščitarjevo liegt auf der Stätte der ehemaligen Römersiedlung Andautonia, die hier im ersten Jahrhundert nach Christus aufgrund ihrer wirtschaftlich günstigen Lage an den Handelswegen der Sava aufblühte. Die archäologische Ausgrabungsstätte ist heute eine der Öffentlichkeit

 

zugängliche Anlage, in der Besucher auf makellos gepflasterten Römerstraßen entlangschlendern oder die Fußbodenheizung im städtischen Badehaus begutachten können. Jedes Jahr gegen Ende April finden die “Tage von Andautonia” statt, an denen mit experimentellen

 

Archäologieworkshops, Speisen und Getränken aus der Römerzeit und themenbezogenen Aktivitäten für Kinder das römische Erbe der Region gefeiert wird.



Author: Josip Škof; Source: Archives of Velika Gorica Tourist Board

Die Vukomeričke gorice

In den Hügeln von Vukomeričke gorice, nur wenige Kilometer südwestlich von Velika Gorica, ist die traditionelle Holzarchitektur, die diese Region so besonders macht, noch überall zu sehen. Kleine Höhendörfer, Buchenwälder und Weinberge verleihen der Hügellandschaft ihr charakteristisches Bild und bieten einen angenehmen Ausgleich zum städtischen Rummel von Velika Gorica. 25 Kilometer außerhalb Velika Gorica liegt das Dorf Lučelnica und in dessen Mitte die Kapelle der Heiligen Dreifaltigkeit (Kapela svetog Trojstva) aus dem Jahre 1935 mit einem hübsch geschindelten Uhrenturm

 

und einem Fußboden aus riesigen Eichenholzblöcken. Weiter westlich befindet sich Gustelnica mit der Kapelle des Heiligen Antonius (Kapela svetog Antuna). Diese Kirche, deren Vorbau aus dem späten 19. Jahrhundert von riesigen gabelförmigen Holzpfeilern getragen wird, ist eine der schönsten der Region. Wenn man von Gustelnica Richtung Süden fährt, kommt man nach Lukinić Brdo. Hier lassen die zu geschwungenen Arabesken geschnitzten Holzbalken der Kirche des Heiligen Johannes (Crkva svetog Ivana Krstitelja), einem Bauwerk aus dem frühen 20. Jahrhundert, keinen Zweifel an den handwerklichen Fähigkeiten

 

der einheimischen Schreiner. Das rustikalste Meisterwerk dieser Art ist die Höhenkapelle des Heiligen Georg (Kapela svetog Jurja) in dem kleinen Dorf Lijevi Štefanki, auf dessen Schindeldach stolz ein gusseiserner Wetterhahn thront. Die 1677 gebaute Kirche wurde ein Vierteljahrhundert später auf Rollen an ihre heutige Position transportiert. Sie ist so klein, dass in ihre Rückwände abnehmbare Klappen eingebaut wurden, die zur Sonntagsmesse geöffnet werden können, um auch diejenigen am Gottesdienst teilhaben zu lassen, die innen keinen Platz mehr finden.


Velika Mlaka

Eines der bekanntesten Beispiele traditioneller Holzbauweise in Kroatien ist die Kirche der Heiligen Barbara, die in einem Dorf mit dem Namen Velika Mlaka nur einige Kilometer südlich von Zagreb zu finden ist. Sie wurde im späten 17. Jahrhundert aus riesigen Eichenbalken errichtet und

 

ihr Inneres im 19. Jahrhundert liebevoll von einheimischen Künstlern verziert. Praktisch jeder Quadratzentimeter ist mit Heiligenporträts, üppigen Blumenmotiven oder Szenen aus dem Leben der Heiligen Barbara versehen.

 

 



Author: Miroslav Maršan; Source: Archives of Velika Gorica Tourist Board


Author: Josip Škof; Source: Archives of Velika Gorica Tourist Board

Sisak

Die geschichtliche Ahnentafel der Stadt Sisak findet so leicht keinen Vergleich. Zur Römerzeit hieß sie Siscia, diente damals als Binnenhafen und spielte dementsprechend eine wichtige Rolle in der Verteidigung Zentraleuropas gegen die Ottoman- Türken. Die faszinierende Antiquitätensammlung des Stadtmuseums und die

 

Überreste der römischen Mauer vor der Pfarrkirche werden nicht nur Geschichtsliebhaber beeindrucken. Historisch thematisierte Ausstellungen werden auch in der imposanten dreitürmigen Festungsanlage gezeigt, die dort, wo die Sava und die Kupa zusammenlaufen, die Landschaft dominiert. Am 22. Juni 1593 schlugen hier kroatische, slowenische und

 

österreichische Truppen die zahlenmäßig weit überlegene Armee der Türken mit vereinten Kräften in die Flucht. Dieser Sieg durchkreuzte die Eroberungsplänen der Ottomanen, die ihr Auge schon auf weitere Teile Europas geworfen hatten.



Author: Željko Rakarić; Source: Archives of Sisak Tourist Board

Der Naturpark Lonjsko polje

Auen, Sumpfland und Altwasserseen bilden den Naturpark Lonjsko polje, der sich entlang des östlichen Ufers der Sava erstreckt. Das größte unter Naturschutz stehende Feuchtgebiet Kroatiens ist jedoch nicht nur ein Paradies für Naturliebhaber: ebenso finden sich hier Dörfer mit malerischen Holzhäusern, die mit hängenden Blumenkörben geschmückt oder wildem Wein bewachsen sind. Die Ufer der Sava sind durch kettengezogene Fähren (Skele) miteinander verbunden. Sobald ein paar Autos zusammengekommen sind, setzt sich das ungewöhnliche Transportmittel in Bewegung. Im Frühjahr und Herbst, wenn die Sava über ihre Dämme bricht, steht der

 

Lonjsko-Polje-Nationalpark regelmäßig unter Wasser, und grüne Wiesen verwandeln sich in wilde Sumpfgebiete. Aus diesem Grund hat sich in der Region eine reiche Vielfalt unterschiedlicher Tierarten angesiedelt, darunter 250 verschiedene Vogelarten. Die Gegend ist ideal für Radwanderungen, denn problemlos finden Urlauber fahrradfreundliche Unterbringungen mit Frühstück für die Nacht – mit etwas Glück sogar in einem der traditionellen Holzhäuser. Das Dorf Čigoč hat seinen Bekanntheitsgrad vor allem den zahlreichen Störchen zu verdanken, die auf ihrer alljährlichen Reise hier vorbeikommen. Sowohl in Čigoč als auch in Krapje

 

(besonders sehenswert wegen seiner gut erhaltenen Holzhäuser), kann man sich in Besucherzentren über die Besonderheiten des Parks informieren. Beide Dörfer sind die Ausgangsbasis für geführte Naturwanderungen, die Besucher über Deichpfade, Waldwege und durch viele einmalige Landschaftszüge des Naturparks Lonjsko polje führen. Von Krapje aus ist auch das Vogelreservat Krapje Đol zu erreichen, eines der wichtigsten Brutplätze für Löffelreiher in ganz Europa.



Author: Ra Si-Mo-Ra d.o.o.; Source: Archives of Sisak Tourist Board

Jasenovac

Nur wenig südlich des Naturparks Lonjsko polje, unweit des ruhigen Flussstädtchens Jasenovac, befindet sich eines der wichtigsten Denkmäler für die Opfer des zweiten Weltkriegs in Kroatien. Das Mahnmal erinnert daran, dass zwischen 1941 und 1945 hier etwa 70 000 Serben,

 

Roma, Juden und kroatische Antifaschisten von dem hitlertreuen Ustaša-Regime in Arbeitslagern ermordet wurden. Eine informative Multimedia-Ausstellung verbildlicht mit Fotografien, alten Zeitungsausschnitten und Berichten Überlebender die Geschichte des Lagers. Die Stätte, wo sich einst das

 

Lager befand, wird heute von einem anmutigen und modernen Denkmal dominiert. Die sogenannte Steinblume bietet Besuchern einen Ort zur Besinnung und Erinnerung.

 

Broschüre