Wir sind zum ersten Mal in Zagreb. Es gefällt uns hier sehr gut. Wir werden es zwar nicht schaffen, an die Küste zu fahren, aber wir werden uns erholen und ein wenig durch die Stadt spazierengehen...
Quelle: INmusic festival
Dieser Platz wurde nach dem Dichter und General Petar Preradović (1818 - 1872) benannt. Er schrieb patriotische und romantische Gedichte. Sein Leben wird durch ein Denkmal im Mittelpunkt des Platzes geehrt. Im Volksmund wird der Platz allerdings Blumenplatz genannt, weil hier seit dem 14. Jahrhundert Märkte veranstaltet und Blumen verkauft werden. An der Nordseite des Platzes steht die orthodoxe Kirche der Heiligen Verklärung, die Ende des 19. Jahrhunderts auf dem Platz der ursprünglich katholischen Kirche der Heiligen Margaretha gebaut wurde. Unter den Sonnenschirmen der umliegenden Straßencafés gönnen sich Zagreber gern eine kurze Pause oder treffen sich in lockerer Atmosphäre mit Geschäftspartnern oder Freunden.
Dem großen kroatischen Dichter Augustin Tin Ujević (1891 – 1955) zu Ehren wurde anlässlich seines 100. Geburtstags ein Denkmal in der Nähe des Blumenplatzes errichtet. Dieser Freigeist führte ein unkonventionelles Leben jenseits gesellschaftlicher Zwänge. Seine zahlreichen Gedichte, die sich mit den verschiedensten Motiven befassen, werden auch heute noch von Schülern auswendig gelernt. Und wenn die Menschen von dem langen Mantel des Dichters, seinem altem Hut oder seiner Liebe zu einem Glas Wein in einer der Zagreber Gaststätten erzählen, sorgen sie so dafür, dass die Legende von diesem urbanen Nomaden immer weiter lebt.
Der Durchgang von der Masaryk Straße zur Warschauer-Straße wurde nach einem ganz gewöhnlichen Mann benannt. Mihael Erdec war den Zagrebern als Miškec bekannt. Seine Karriere hatte er vor dem Zweiten Weltkrieg als Zirkusakrobat begonnen, aber ein Unfall setzte ihn auf die Straße. Obdach fand er im Kesselraum des Kinogebäudes hier in diesem Durchgang, wo er gerne anderen Menschen half oder mit seinem Mundharmonikaspiel erfreute. Alte Zagreber erinnern sich noch gut an seine Gutmütigkeit und seine unglückliche Liebe zur ersten Miss Zagreb, Štefica Vidačić.
Den Mittelpunkt dieser bekannten Geschäftspassage bildet ein achteckiges Glasdach. Diese Passage verbindet die Geschäftigkeit der Ilica-Straße mit der lockeren Atmosphäre des Blumenplatzes. Das repräsentative Gebäude der Ersten Kroatischen Sparkasse wurde Ende des 19. Jahrhunderts mithilfe neuster Konstruktionstechniken in einer Rekordzeit von 15 Monaten gebaut.
Die wohl bekannteste moderne Skulptur in Zagreb ist Die Gelandete Sonne von Ivan Kožarić. Die goldene Fiberglaskugel wurde ursprünglich 1971 vor dem Nationaltheater errichtet. Später wurde die verbesserte Version aus vergoldeter Bronze in die Bogović-Straße verlegt. Im Gewirr der Sonnenschirme der umliegenden Cafés zieht diese einfache und zugleich außergewöhnliche Skulptur tagtäglich die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich. Die Einen versuchen die Sonne ins Rollen zu bringen, Andere fragen sich, was eine solche goldene Kugel wohl kosten mag. Diese Skulptur ist nicht der einzige Himmelskörper des bekannten Zagreber Sonnensystems. Es wurden auch die anderen neun Planeten im astrologisch-arith metischen Verhältnis zur Sonne in verschieden Stadtteilen errichtet.
An der Ecke der Bogović und der Ljudevit-Gaj-Straße steht seit 1936 das Büro und Wohngebäude der kroatischen Kulturgesellschaft Napredak (auf Deutsch: Fortschritt). Das siebenstöckige elliptische Gebäude wurde vom Architekten Stjepan Planić entworfen. Bei seiner Fertigstellung war es das höchste Gebäude der Stadt. Deswegen wird es auch heute oft Wolkenkratzer genannt. Der obere Rand des Gebäudes ähnelt einem Zahnrad, was damals das Symbol der Napredak‑Gesellschaft war. Die Fassade wurde hellblau getüncht, als Anspielung auf das Kupfervitriol, das in ländlichen Teilen Kroatiens im Weinbau zur Bekämpfung von Pilzer- krankungen verwendet wird.